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Frauenmanteltee Wie der Tee wirkt und ob er auch im Kinderwunsch hilft

Frauenmanteltee: Hilfe bei Kinderwunsch
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Frauenmanteltee wird schon seit Jahrhunderten bei Zyklusbeschwerden angewandt und soll auch das Schwanger werden erleichtern. Hier erfährst du alles Wichtige über Wirkung, Anwendung und mögliche Risiken.

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Frauenmantel gehört zur Familie der Rosengewächse und ist in Europa, Afrika und Asien verbreitet. Die fächerförmigen Blätter erinnern an den altertümlichen wehenden Umhängemantel einer Frau – daher stammt der umgangsprachliche Name der Alchemilla vulgaris. Die Blüten sind klein und unscheinbar. Die Pflanze wird seit dem Mittelalter in der Naturheilkunde verwendet und soll diverse Frauenleiden lindern. Sie enthält Gerb- und Bitterstoffe, Saponine, Harze, Glyskoside, ätherische Öle, Lecithin und pflanzliches Progesteron.

Bei welchen Beschwerden wirkt Frauenmantel?

Frauenmantel wirkt bei prämenstruellen Beschwerden, Zyklusstörungen, Wechseljahresbeschwerden, Durchfallerkrankungen und beschleunigt die Heilung bei oberflächlichen Wunden. Auch in der natürlichen Kinderwunschbehandlung wird das Kraut eingesetzt, Frauen sollen damit leichter schwanger werden. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt.

Wie wirkt Frauenmantel?

Die in der Pflanze stark konzentrierten Gerbstoffe wirken auf Haut und Schleimhaut zusammenziehend. Sie verändern die Struktur von Eiweißen und verfestigen dadurch die oberen Gewebsschichten. Die Gerbstoffe im Frauenmantel können so kleinere Wunden abdichten.

Auch bei bakteriell bedingtem Durchfall kann Frauenmanteltee aufgrund der beschriebenen Wirkungsweise helfen. Denn durch den zusammenziehenden Effekt der Gerbstoffe auf die Darmschleimhaut können Bakterien schlechter in diese eindringen und sie entzünden.  

Wie wirkt Frauenmanteltee bei Kinderwunsch?

In erster Linie soll Frauenmantel, ähnlich wie Mönchspfeffer, auf natürliche Weise den Zyklus regulieren und so die Chance auf eine Schwangerschaft verbessern. Denn bei einem regelmäßigen Zyklus lassen sich Eisprung und fruchtbare Tage sicherer ermitteln.

Außerdem wird in der Naturheilkunde davon ausgegangen, dass Frauenmantel den Eisprung anregt, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut begünstigt und den Uterus kräftigt. Das Heilkraut kann auch bei Gelbkörperschwäche eingesetzt werden, da es Inhaltsstoffe enthält, die dem Progesteron ähnlich sind.

Frauen mit Kinderwunsch können Frauenmanteltee täglich trinken. Einige Naturheilkundler:innen empfehlen jedoch eine Kombination mit Himbeerblütentee. Letzterer wird in der ersten Zyklushälfte getrunken und dann nach dem Eisprung von Frauenmanteltee abgelöst. Ob ein Eisprung stattgefunden hat, verrät die Basaltemperatur und die Konsistenz des Zervixschleims. Wer seinen Zyklus genau verfolgen möchte, kann dies zum Beispiel mit unserer Zykluskalender-App.

Im Handel und der Apotheke sind auch so genannte Frauentees oder Zyklustees erhältlich. Auch in ihnen sind neben Eisenkraut, Holunderblüten, Rosmarin, Himbeerblättern und Basilikum in der Regel getrocknete Frauenmantelblätter enthalten.

Wie wirkt Frauenmanteltee bei Regelbeschwerden?

Das im Frauenmantel enthaltene Progesteron wirkt entkrampfend auf den Beckenboden und lindert so auf natürliche Weise Menstruationsbeschwerden. Auch Stimmungsschwankungen während der Menstruation soll Frauenmantel ausgleichen.

Wo wirkt Frauenmanteltee noch?

Frauenmanteltee wird auch Frauen in den Wechseljahren empfohlen. Die Wirkstoffe der Heilpflanze unterstützen die hormonelle Umstellung und sorgen darüber hinaus für psychische Ausgeglichenheit.

Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann Frauenmanteltee auch Erkältungsbeschwerden lindern. Bei kleineren Wunden im Mund hilft Gurgeln mit verdünnter Urtinktur. Bei Nierenleiden hilft der Tee, Krankheitserreger auszuschwemmen.

Bei Magenkrämpfen und Magen-Darm-Beschwerden lockern die durchblutungsfördernden Eigenschaften des Frauenmantels den Beckenboden und wirken entkrampfend. Die enthaltenen Gerbstoffe haben auch eine stopfende Wirkung und werden als natürliches Mittel gegen akuten Durchfall eingesetzt.

Wirkt Frauenmantel wehenfördernd?

Die durchblutungsfördernde Wirkung auf die Gebärmutter und den Beckenbereich soll helfen, Wehen auf sanfte und natürliche Art auszulösen. Ähnliches wird übrigens auch dem Himbeerblättertee nachgesagt.

Die Empfehlung lautet, vier bis fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin täglich zwei bis drei Tassen zu trinken. Durch die entkrampfende und durchblutungsfördernde Wirkung des Frauenmantels werden das Becken und die Gebärmutter langsam auf die Geburt des Babys vorbereitet und zudem der Beckenboden gestärkt.

Ein wissenschaftlicher Beweis liegt auch für diese Wirkung nicht vor. Lass dich auf jeden Fall medizinisch beraten, wenn du den Tee zu diesem Zweck anwenden möchtest.

Wie wird Frauenmanteltee zubereitet?

Für eine Tasse werden etwa zwei Teelöffel getrocknetes Frauenmantelkraut oder frische zerstoßene Blätter mit kochendem Wasser aufgebrüht. Der Tee muss zehn bis zwölf Minuten ziehen. Er kann heiß oder kalt getrunken werden. Bis zu drei Tassen täglich sind empfehlenswert. Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe sorgen für einen bitter-herben Geschmack. Ein wenig Honig macht den Tee bekömmlicher. Besteht ein Kinderwunsch, am besten täglich mindestens drei Tassen trinken.

Hat Frauenmanteltee Nebenwirkungen?

Durch den hohen Gerbstoffanteil der Pflanze kann eine Überdosierung zu einer Reizung der Schleimhäute und zu Erbrechen führen. Besonders Menschen mit einem empfindlichen Magen sind davon betroffen. Andere Nebenwirkungen sind bei korrekter Anwendung nicht bekannt.

Darf Frauenmanteltee in der Schwangerschaft getrunken werden?

Da davon ausgegangen wird, dass Frauenmantel aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung Wehen auslösen kann, raten Frauenärzt:innen und Hebammen von der Einnahme in der Schwangerschaft ab. Gegen den Einsatz des Tees als Gurgellösung, um Zahnfleischentzündungen in der Schwangerschaft zu behandeln, ist in der Regel nichts einzuwenden. Hol dir vor der Einnahme aber dennoch ärztlichen Rat.

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