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Fernreisen als Schwangere Baby, willst Du mit in den Dschungel?

Der Afrika-Trip inklusive Safari ist schon lange gebucht, doch plötzlich kommt ein noch schöneres Ereignis als die Fernreise ganz unerwartet daher: Ein Baby kündigt sich an. Was nun? Ist der lange Flug zu gefährlich für das Ungeborene? Muss ich Angst haben, dass ich mir auf einer schmutzigen Toilette oder im Restaurant exotische Krankheitserreger einfange? Zahlt jetzt die Reiserücktrittsversicherung?
Fernreisen als Schwangere: Baby, willst Du mit in den Dschungel?
© Vladislav Gansovsky

Generell ist gegen eine Fernreise mit Baby im Bauch nichts einzuwenden, wird Christophe Walentiny vom Münchner Tropeninstitut in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ zitiert. Walentiny meint: Der Flug ist nicht das Problem. Die Strahlung und die Flughöhe gefährden weder Mutter noch Kind und gegen die Thrombosegefahr gibt es Stützstrümpfe für die werdende Mutter. Bei der Auswahl hilft eine Hebamme sicher gerne.

Eltern Fallbackbild

Bester Reisezeitpunkt: 18. bis 24. Woche

Den besten Zeitpunkt für eine Fernreise in der Schwangerschaft gibt es allerdings: Wer unbedingt noch mal verreisen und sich in der Ruhe vor dem Sturm eine gute Portion Entspannung gönnen will, sollte das zwischen der 18. Und der 24. Woche tun. Dann ist die Entwicklung von Babys Organen abgeschlossen und der Bauch ist meist noch praktisch klein.
Achtung! Fernwehgeplagte aufgepasst! Die meisten Fluggesellschaften nehmen werdende Mütter nur bis zur 35. Schwangerschaftswoche mit, ab der 28. Schwangerschaftswoche oft auch nur mit Attest vom Frauenarzt, in dem steht, dass die Geburt nicht bevorsteht und dass der Arzt keine Bedenken gegen eine Flugreise hat.
Auch Kreuzfahrt-Fans sollten sich vorher unbedingt erkundigen, ob es in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter besondere Bestimmungen für Schwangere gibt. So nehmen einige werdende Mütter ab der 24. Woche nicht mehr mit an Bord, weil sie Sorge haben, im Ernstfall auf See keine ausreichende medizinische Versorgung gewährleisten zu können.

Ein schwangere sitzt im Flugzeug und hält ihren Bauch.

"Frischlinge" sollten zuhause bleiben

Sind Sie frisch schwanger und grübeln, ob jetzt ein Flug das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen könnte? Das müssen Sie nicht. Experten wissen, dass eine Fehlgeburt nur in den allerseltensten Fällen davon kommt, dass sich eine werdende Mutter auf Reisen begeben hat. Sie sind sich sicher: Die Ursachen liegen woanders und sie hätte ihr Kind auch zuhause verloren. Bedenkenswert allerdings: Gerade in den ersten zwölf Wochen sind Fehlgeburten häufig. Und so traurig und unangenehm eine Ausschabung ist, man lässt sie sicherlich lieber dort vornehmen, wo man sich wohlfühlt, anstatt in einem OP irgendwo auf der Welt.
Nachdem sich viele Frauen zu Beginn der Schwangerschaft ja meist nicht rundrum wohl fühlen, sondern öfter mal fluchtartig zur Toilette müssen, ist ein Urlaub in dieser Zeit sicher weniger entspannend. Das wird der Liebste sicherlich verstehen, auch wenn er sich schon so sehr auf den Urlaub gefreut hatte.

Vorsicht vor Gelbfieber- und Malariagebieten

Die Reiserücktritts-versicherung greift auch bei der Schwangerschaft

Es gibt aber auch Argumente, die von vornherein gegen eine Fernreise „zu zweit“ im Flugzeug sprechen. In Gelbfieber- oder Malariagebiete sollte eine zukünftige Mama nicht fliegen und Gebiete, für die sie zusätzliche Impfungen braucht, oder über die ihr Arzt weiß, dass Antibiotika zwingend in die Reiseapotheke gehören, sind Gefahrenzonen. Denn: Impfungen sind im ersten Schwangerschaftsdrittel komplett verboten und danach auch nicht unproblematisch.
Wer sich genau so ein Risiko-Reiseziel ausgesucht hatte und jetzt rätselt, ob er auf den Kosten für die Reise sitzen bleibt, der kann aufatmen: Reiserücktrittsversicherungen, die sonst nur bei Krankheit, Unfall oder Jobwechsel zahlen, springen auch bei einer Schwangerschaft ein. Aber: Bei den meisten Versicherern muss die Fernreise storniert werden, sobald die Schwangerschaft festgestellt ist und nicht erst Wochen später.


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