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Kinderbetreuung Die beste Betreuung für jedes Kind

Die beste Kinderbetreuung für mein Kind
© Thinkstock - Jupiterimages
Du willst wieder arbeiten und brauchst eine Betreuung für dein Kind? Dann bist du in guter Gesellschaft: Immer mehr Kinder unter drei Jahren werden von einer Tagesmutter oder in einer Kinderkrippe betreut. Hier erfährst du, welche Betreuung am besten zu deinem Kind und zu euren Bedürfnissen passt.

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Kinderkrippe - Da wird's nie langweilig

Die Pluspunkte:

  • Die Kinder werden von ausgebildeten Erzieherinnen betreut. Sie achten auf einen durchdachten und gut strukturierten Tagesablauf, fördern dein Kind im Idealfall nach den neuesten Bildungsstandards und bringen ihm klare Regeln bei.
  • In der Krippe wird es deinem Kind nie langweilig. Es bekommt mehr Anregungen, mehr Spielmaterial und mehr Bewegungsmöglichkeiten als zu Hause bzw. bei der Tagesmutter. Außerdem hat es viele - auch ältere - Spielkameraden.
  • In einer guten Krippe entwickeln Kinder eine besonders hohe Sozialkompetenz. Sie fassen Vertrauen zueinander, versuchen, Konflikte zu lösen, helfen und trösten sich gegenseitig.


Die Minuspunkte:

  • In deutschen Krippen lässt der Betreuungsschlüssel häufig zu wünschen übrig. International gelten drei bis vier Kinder unter drei Jahren pro Erzieherin (nicht Kinderpflegerin!) als guter Standard - in Deutschland sind es eher sechs bis sieben. Die intensive und individuelle Betreuung jedes einzelnen Kindes ist deshalb oft nicht möglich.
  • Sensible Kinder geraten in größeren Gruppen schnell in Stress. Mögliche Symptome: Müdigkeit, Hunger, Anhänglichkeit, Kränkeln. Eine behutsame Eingewöhnung mit genügend Zeit gilt deswegen als wichtigster Baustein für eine glückliche "Krippenkarriere".
     

Perfekt für Eltern, die ...

  • ... eine verlässliche, gut kontrollierte und finanziell erschwingliche Betreuung für ihr Kind suchen.
  • ... für ihr Kind Kontinuität wollen: In Krippen werden nur relativ selten neue Kinder aufgenommen (im Durchschnitt etwa drei pro Jahr).
  • ... beide arbeiten. Die Chance auf einen Krippenplatz steigt enorm, wenn beide Elternteile nachweisen können, dass sie arbeiten (müssen).
     

Perfekt für Kinder, die ...

  • ... kontaktfreudig sind und ein gewisses Selbstbewusstsein haben.
  • ... gern auf Entdeckungstour gehen und oft nach Beschäftigung und neuen Anregungen suchen.
  • ... zu Allergien neigen. Das Risiko, später einmal an Heuschnupfen oder Asthma zu leiden, ist bei Krippenkindern dreimal geringer als bei Kindern, die zu Hause betreut werden.
     

Kosten:

  • Ziemlich unterschiedlich: Sie variieren je nach Wohnort und Einkommen der Eltern und liegen zwischen 0 und 600 Euro monatlich. Private Einrichtungen verlangen mitunter noch mehr.
  • Als Essensgeld werden in der Regel zusätzlich 20 bis 90 Euro pro Kind berechnet.

Hier kannst du nachlesen, was ein Kindergartenplatz kostet.

Tagesmutter – da ist es gemütlich!

Die Pluspunkte:

  • Die Betreuungszeiten können individuell abgesprochen werden.
  • Die Gruppen sind sehr klein. Zusätzlich zu ihren eigenen Kindern darf eine Tagesmutter maximal fünf Kinder betreuen. Das hat den Vorteil, dass die Tagesmutter auf Bedürfnisse (zum Beispiel Schlafenszeiten) und Eigenheiten (zum Beispiel Fremdeln oder Trotzen) des Kindes besser eingehen kann als eine Krippenerzieherin.
  • Die Atmosphäre ist sehr familiär. Die Wohnung der Tagesmutter ist schon bald wie ein zweites Zuhause für dein Kind.


Die Minuspunkte:

  • Die meisten Tagesmütter haben keine pädagogische Ausbildung und üben ihren "Beruf" oft nur vorübergehend aus - solange sie selbst kleine Kinder haben. Bei der Suche solltest du deshalb genau nachfragen: Hat die Tagesmutter eventuell einen Kurs (über den Tagesmütter-Bundesverband oder eine Familienbildungsstätte) belegt? Ist sie öfter auf Fortbildungen?
  • Ob die Betreuung wirklich gut ist, kann man schwer beurteilen. Folge deinem Bauchgefühl: Ist dir die Tagesmutter sympathisch? Ist dein Kind zufrieden?
  • Fällt deine Tagesmutter wegen Krankheit oder kurzfristiger Kündigung aus, musst du dich in der Regel selbst um schnellen Ersatz kümmern.


Perfekt für Eltern, die ...

  • ... eine familiäre Betreuung suchen.
  • ... bei der Krippenanmeldung den kürzeren gezogen haben.
  • ... kein Problem damit haben, ihr Kind abzugeben. Die enge Beziehung zur Tagesmutter kann zu Eifersucht führen.


Perfekt für Kinder, die ...

  • ... schüchtern sind und sich in einer größeren Gruppe eher zurückziehen würden.
  • ... keine Geschwister haben. Oft entwickeln sich hier dicke Freundschaften.
  • ... mehr als einen halben Tag ohne Mama auskommen sollen. Bei der Tagesmutter ist das weniger anstrengend als in der Krippe.


Kosten:

  • Pro Kind und Stunde bekommen Tagesmütter zwischen drei und fünf Euro, in Großstädten können es auch mal sieben Euro sein.
  • Du kannst die Kosten der Tagesmutter, bis zu einer Höhe von 4000 Euro im Jahr, von der Steuer absetzen. Vorausgesetzt, du lässt dein Kind betreuen, um eine Berufstätigkeit auszuüben.

Großeltern – da weiß man, was man hat?

Die Pluspunkte:

  • So viel Liebe wie von Oma und Opa bekommt ein Kind bei keinem Profi. Die meisten Großeltern sind ganz heiß darauf, mit ihren Enkelkindern zusammen zu sein, ihnen die Welt zu erklären und Gummibärchen zu verteilen. Es ist ihnen ein echtes Anliegen, dass es den Kindern gut geht.
  • "Omi, kannst du eine Geschichte erzählen" – ist vermutlich eine der am häufigsten gestellten Fragen von Kindern. Und die Oma ist meist gern bereit, in den blühendsten Farben von früher zu erzählen. Für Kinder ist das fantastisch: Sie lernen ganz nebenbei die Zusammenhänge des Lebens – was früher war, heute ist, morgen kommt. Und was Familie bedeutet: füreinander da zu sein, sich gegenseitig zu helfen, Verantwortung zu übernehmen.
  • Dein Kind kennt Oma und Opa. Von ihnen betreut zu werden, bedeutet keine große Umstellung. Über die Eingewöhnung muss man sich auch keine Sorgen machen.


Die Minuspunkte:

  • Machen wir uns nichts vor: In den meisten Familien gibt es immer mal wieder Zank – erst recht, wenn es um so etwas Wichtiges wie Kindererziehung geht. Deine Mutter ist der Meinung, mit zwei sollte ein Kind keine Windeln mehr tragen? Dein Schwiegervater findet, Kinder sollten ihren Teller immer blitzeblank essen? Klar, kannst du deinen Eltern sagen, dass du anderer Meinung bist – ob das etwas bringt, ist allerdings eine andere Frage.
  • Überspitzt gesagt: Großeltern sind auch nicht mehr das, was sie mal waren – nämlich ältere Herrschaften mit unendlich viel Zeit und unendlich viel Geduld. Eigentlich ist das ja toll: Auch mit 60 Jahren oder älter haben sie noch jede Menge vor: arbeiten, Freunde treffen, Volkshochschulkurse besuchen... Eine niederländische Studie hat herausgefunden, dass Oma und Opa heute oft was anderes zu tun haben, als "nur" auf ihre Enkel aufzupassen. Deswegen: Wer Spannungen vermeiden will, sollte die Großeltern nicht Tag und Nacht einspannen, sondern vorher genau mit ihnen klären, wie viel Zeit sie "opfern" wollen und können. Die Antwort solltest du auch akzeptieren!


Perfekt für Eltern, die ...

  • ... einen guten Draht zu ihren eigenen Eltern haben und keine Angst davor, dass die Oma oder der Opa auf Rang eins der Beliebtheitsskala rücken könnte.
  • ... zu einem schlechten Gewissen neigen, sobald sie ihr Kind in fremde Hände geben. Bei deinen Eltern bleibt das Kind ja in der Familie!
  • ... flexible Betreuungszeiten brauchen, aber auch selbst flexibel sind - schließlich will auch die Oma mal in Urlaub fahren.


Perfekt für Kinder, die ...

  • ... noch sehr klein sind und eine besonders liebevolle und individuelle Betreuung brauchen.
  • ... über das ganze Gesicht strahlen, sobald sie Oma und Opa sehen.
  • ... ständig an Mamas Rockzipfel hängen. Mit der Oma als Betreuungsperson können sie sich da noch am besten anfreunden.


Kosten:

  • Naturgemäß ziemlich günstig: Wahrscheinlich kommst du mit einer Essenseinladung oder einem Blumenstrauß zwischendurch davon.

Au-Pair-Mädchen – da geht's unkonventionell zu

Die Pluspunkte:

  • Dein Kind behält die vertraute Umgebung und den gewohnten Tagesablauf bei.
  • Läuft alles gut, bekommt man nicht nur eine Kinderbetreuung, sondern einen Menschen, der zur Familie gehört.
  • Dein Kind lernt einen Menschen kennen, der eine andere Sprache spricht und einen anderen kulturellen Hintergrund hat.
  • Die Einsatzzeiten (30 Stunden pro Woche) lassen sich sehr flexibel handhaben.


Die Minuspunkte:

  • Auch wenn man im Vorfeld miteinander telefoniert und E-Mails hin- und herschickt, kann man kaum abschätzen, ob die Chemie zwischen Au-pair-Mädchen und Familie stimmen wird. Hat man Pech, muss man sich aufwendig um schnellen Ersatz kümmern und nicht alle Agenturen sind dabei eine kompetente Hilfe.
  • Mit einem Au-pair-Mädchen holt man sich mitunter ein zusätzliches Kind ins Haus. Die Mädchen sind meist nicht älter als Anfang 20, kommen häufig aus einem anderen Kulturkreis und beherrschen die deutsche Sprache nur bedingt – Heimweh und dicke Tränen können auch auf dem Programm stehen. 


Perfekt für Eltern, die …

  • ... viel Platz im Haus haben.
  • ... bereit sind, einen fremden Menschen herzlich aufzunehmen und ihn wie ein Familienmitglied zu behandeln.
  • ... ein bisschen Unterstützung im Haushalt gut gebrauchen können.


Perfekt für Kinder, die …

  • ... neugierig und aufgeschlossen sind. Sie lernen eine neue Kultur und Sprache kennen.
  • ... ein sicheres Bindungsverhalten haben. So werden sie auch den Abschied nach einem Jahr gut verkraften.
  • ... pflegeleicht sind. Von einem Au-pair kann man keine pädagogisch einwandfreie Erziehungsleistung erwarten.


Kosten:

  • Ziemlich schwer zu kalkulieren – neben dem Taschengeld für das Au-pair werden z. B. Vermittlungsgebühren und Beiträge für Unfall-, Kranken- und Haftpflichtversicherung fällig. Insgesamt musst du mit Kosten von rund 450 Euro im Monat rechnen. Hinzu kommen Unterkunft und die Verpflegung.

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