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Zahnen Baby zahnt? Aua! Hier gibt's die Tipps!

Suesses Baby mit den ersten Zaehnchen laechelt in die Kamera
© CareyHope / iStock
„Zahnen" klingt so schmerzlos, aber das ist es nicht. Es tut wirklich weh, wenn die ersten Zähne „durchbrechen“. Das Wort lässt schon erahnen, wie schmerzhaft das ist. Natürlich werden dann viele Babys quengelig und weinen viel, manche bekommen gar Fieber. Aber es gibt auch andere Symptome, die drauf hindeuten, dass dein Baby mit den ersten Zähnen zu kämpfen hat. Welche Anzeichen das sind und vor allem, wie du die Beschwerden beim Zahnen lindern kannst, erfährst du hier.

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Auf einen Blick

  • Um den sechsten Monat herum bekommen Babys im Durchschnitt ihren ersten sichtbaren Zahn.
  • Wann die ersten Zähnchen durchbrechen, ist aber sehr individuell: Bei manchen Babys geht es schon mit zwei Monaten los, bei anderen erst mit zwölf.
  • Häufige Anzeichen fürs Zahnen: Quengeln, vermehrtes Sabbern, rote Wangen oder ein roter Ausschlag um den Mund, ein wunder Po, vermehrtes Kauen auf Gegenständen und Fieber oder Durchfall.
  • Hartes Brot, ein kalter Löffel, Beißringe, Kamillen- oder Salbeitee oder ein lokales Betäubungsgel können Linderung verschaffen.

Wann kommen die ersten Milchzähne?

Zahnen hat keinen festen Termin. Genau genommen sind die ersten Zähne nämlich schon während der Schwangerschaft da. Nur sind sie noch im Kiefer versteckt, wo die 20 Milchzähnchen dicht gedrängt auf ihren Durchbruch warten.

Auch einige bleibende Zähne, die erst zwischen dem 6. und dem 12. Lebensjahr durchbrechen, sind schon vor der Geburt im Kiefer angelegt. Um den sechsten Lebensmonat herum bekommen Babys im Schnitt ihren ersten sichtbaren Zahn. Nur ganz wenige Kinder (eins von 2.000 bis 3.000) kommen schon mit kleinen Mäusezähnchen auf die Welt. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, wenn der erste Zahn sich mit zwei oder auch erst mit zwölf Monaten zeigt.

Baby zahnt


Ist der erste Milchzahn erst einmal durchgebrochen, kommt meist jeden Monat ein neuer Zahn hinzu. Das Durchschnittsbaby lächelt mit einem Jahr also mit sechs Zähnen. Dennoch gilt auch hier wie so oft: Jedes Kind ist anders und macht seine Entwicklungsschritte nicht nach Lehrbuch; lasst euch als Eltern also nicht verunsichern, wenn es beim Thema Zähne bei eurem Kind anders läuft.

Normalerweise beginnt der Zahndurchbruch im Unterkiefer – und zwar mit den beiden Frontschneidezähnen. Als nächstes folgen die beiden oberen, dann die Schneidezähne links und rechts daneben. Etwa um den ersten Geburtstag sind alle acht Schneidezähnchen sichtbar, ein halbes Jahr später auch die vorderen Backenzähne. Weiter geht es mit den Eckzähnen, als letztes kommen die hinteren Backenzähne, und mit zweieinhalb bis drei Jahren ist das Milchgebiss mit seinen 20 Zähnen dann bei fast allen Kindern komplett.

Zahnen – Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?

Baby mit Zähnchen quengelt
© Agrigorjeva / iStock

Dass die ersten Zähnchen bei deinem Baby kommen, erkennst du wahrscheinlich zunächst einmal am Quengeln. Zu Recht, denn jeder Schmerz am Kopf wird besonders intensiv erlebt. Doch wie so Vieles bei Kindern ist auch dieses Anzeichen nicht bei allen gleich stark. Vor allem vermehrtes Sabbern deutet darauf hin, dass ein Zahn im Anmarsch ist. Der zusätzliche Speichel beim Milchzahn-Durchbruch führt wiederum häufig zu einem kleinen rötlichen Ausschlag rund um den Mund. Weitere Anzeichen von denen Eltern beim Zahnen berichten:

Der Kieferknochen fängt in diesen Monaten an zu spannen und das Zahnfleisch schwillt an, wenn die Milchzähne sich Platz verschaffen. Das verursacht Schmerzen, juckt und drückt, und das natürlich vor allem in der Nacht, weil es dann keine Ablenkung gibt.

  • Es kann auch passieren, dass euer Kind zudem auffallend rote Wangen oder einen wunden Po hat, wenn ein Milchzahn kommt.
  • Außerdem stecken Babys in dieser Zahn-Phase alles in den Mund, um darauf herum zu beißen.
  • Manche Babys bekommen sogar etwas Fieber. Man nimmt an, dass das Immunsystem durch das Zahnen geschwächt ist. So kann ein Schnupfen oder ein anderer fiebriger Infekt ausbrechen, den das Baby sonst locker abgewehrt hätte. Wenn das Fieber aber länger anhält, sollte der Kinderarzt nachsehen, was die Ursache des Fiebers ist – das müssen nicht immer die Zähnchen sein.
  • Was für Fieber gilt, gilt im Übrigen auch für Durchfall, der ebenfalls häufig im Zusammenhang mit den ersten Zähnen auftritt. Dauert der Durchfall länger als einen Tag, sucht in den ersten Monaten bitte einen Kinderarzt auf und verlasst euch nicht darauf, dass es am Zahnen liegt.

Was hilft gegen einen wunden Po beim Zahnen?

Wissenschaftlich konnte zwar bisher kein Zusammenhang zwischen einem wunden Po und dem Zahnen bei Babys nachgewiesen werden. Gleichzeitig berichten aber viele Eltern genau von dieser Beobachtung. Und mal unabhängig davon, ob der gerötete Po nun direkt auf das Zahnen zurückzuführen ist, so ist er doch in jedem Fall unangenehm für dein Baby. Linderung kannst du mit einfachen Mitteln schaffen: Falls du stillst, hilft es oft schon etwas von deiner Milch zu verwenden. Muttermilch hat bekanntlich eine heilende Wirkung. Gleichzeitig gibt es auch verschiedene Heilsalben zur Vorbeugung und Behandlung von Hautinfektionen. Sprich am besten mit deiner Kinderärztin, welche Salbe helfen kann.

Was hilft generell gegen die Schmerzen beim Zahnen?

Baby mit Beißring wird von seiner Mama getröstet
© SeventyFour / iStock

Du brauchst dein Baby nur anzuschauen, es zeigt dir, was ihm bei schmerzendem Zahnfleisch guttut: Sicher kaut und beißt es auf allem herum, was es erwischen kann. Das lindert den Druck auf das Zahnfleisch und die Schmerzen.

  • Hartes Brot oder ein kalter Löffel: Damit beim Thema Zahnen nicht immer die eigenen Fingerchen herhalten müssen, gib deinem Baby am besten ein festes Stück Gemüse, einen harten Brotkanten oder einen gekühlten Babylöffel, damit es darauf kauen kann. Bitte als Eltern in der Nähe bleiben, damit dein Kind sich nicht verschluckt, falls etwas abbricht.
  • Beißringe: Bewährt beim Zahnen haben sich auch Beißringe in allen möglichen Ausführungen. Es gibt spezielle Beißringe, die im Kühlschrank gekühlt werden können, was vielen Babys beim Zahnen Linderung bringt. Bitte die Ringe nie ins Gefrierfach legen, sie werden sonst zu kalt. Auch Eiswürfel sind für empfindliche Babymünder nicht geeignet.
  • Lokales Betäubungsgel: Wenn das Baby sehr leidet, kann der Kinderarzt auch ein Zahnungsgel empfehlen. Es wird vor dem Stillen oder Füttern mit der Fingerspitze auf die Kauleisten massiert und lindert so Schmerzen. Allerdings wirkt es nur, wenn das Zahnfleisch schmerzt, weil ein Zähnchen gerade durchbricht. Auf Schmerzen im Kieferknochen hat es keinen Einfluss.
  • Zahnfleischmassage: Manchen Kindern hilft es auch, wenn man ihr Zahnfleisch mit den Fingern massiert, sodass es weniger juckt. Vorher natürlich Hände waschen. Zum Massieren gibt es sonst auch spezielle Fingerlinge, das sind genoppte Fingerhüte aus Silikon. Sie eignen sich später auch prima für die erste Zahnpflege.
  • Kamillen- oder Salbeitee: In vielen Fällen hilft beim Zahnen ungesüßter Kamillen- oder Salbeitee, beides beruhigt das Zahnfleisch. Du kannst ihn entweder mit einem Wattestäbchen auf die schmerzende Stelle auftragen oder ihn deinem Baby zu trinken geben. Lass den Tee aber unbedingt vorher abkühlen, bevor du ihn deinem Baby anbietest.
  • Und wenn tatsächlich mal gar nichts mehr funktioniert, hilft vielleicht Ablenkung: Mit dem Baby spielen, kuscheln oder spazieren gehen. So kommt es auf andere Gedanken und vergisst für eine Weile das Rumoren im Kiefer.
Zahnen: Baby zahnt? Aua! Hier gibt's die Tipps!

Muss ich abstillen, wenn die ersten Zähnchen kommen?

Nein, du musst beim Zahnen nicht unbedingt abstillen. Meist kommen die ersten Zähne im Unterkiefer. Beim Trinken schiebt das Baby die Zunge ohnehin über die untere Kauleiste. So ist die Brust vor den unteren Zähnchen geschützt, solange das Baby trinkt. Kommen auch oben Zähnchen hinzu, kann es eventuell schmerzhaft werden. Dann ist es sinnvoll, schnell den kleinen Finger in den Mundwinkel des Babys zu schieben, um das Saugen zu unterbrechen. Nicht nur, weil der Biss wehtut, sondern auch, weil das Baby so lernen kann: Wenn ich beiße, kommt keine Milch mehr. Aber viele Mütter, die über das Zahnen hinaus stillen, berichten auch, dass ihre Babys gar nicht beißen.

Milchzähne – die richtige Pflege

Sobald der erste Zahn da ist, muss dieser auch geputzt werden. Zähneputzen sollte also nicht erst beim Kleinkind beginnen. Um Karies zu vermeiden und den gesunden Zahnschmelz zu erhalten, ist eine regelmäßige Mundhygiene und gesunde Ernährung von Anfang an nötig. Denn die kleinen Beißer sind nicht vor Karies geschützt.

Zunächst reicht es, sie mit einer speziellen Fingerzahnbürste (aus der Apotheke) morgens und abends leicht sauber zu wischen – das ist gleichzeitig eine wunderbare Massage für dein Baby. Wenn das Kind mitmacht, kannst du auch sofort eine richtige Zahnbürste verwenden (spätestens jedoch ab dem zweiten Zahn). Am besten eine mit kleinem Kopf und kurzen, sehr weichen Kunststoffborsten. Sind alle Milchzähnchen da, ist eine Bürste mit etwas längeren Borsten, schmalem Kopf und dickem, handlichem Griff ideal – damit kann das Kind auch gut selber Putzen üben.

Und ab wann ist Zahnpasta nötig? „Vom ersten Milchzahn an", sagt Dr. Angela Freundorfer, Kinderzahnärztin in München. „Denn fluoridhaltige Kinderzahnpasta härtet den Zahnschmelz und beugt Karies vor." Eine Miniportion genügt. Gut auf dem Bürstenkopf verstrichen, kann sie nicht verschluckt werden.

Das macht Lust aufs Zähneputzen:

Mama hilft ihrem Baby beim Zähneputzen
© LPETTET / iStock
  • Vorbild sein, denn Kinder lernen durch Nachahmen.
  • Die Zahnpflege in ein schönes Ritual einbinden – so wird sie schnell selbstverständlich.
  • Ein Spiel daraus machen. Und auch mal mit Tricks arbeiten, wenn das Kind seinen Mund partout nicht öffnen will: zum Beispiel „Aaaa" sagen, dann geht der Babymund oft automatisch auf. Oder das Kind zum Lachen bringen und dabei schnell mit der Bürste über die Zähnchen schrubben.

Was die Zähne gesund hält:

  • Ab einem Jahr Becher oder Tasse statt Trinkflasche geben.
  • Wenig Süßes und Saures – wobei es nicht auf die Menge ankommt, sondern auf die Häufigkeit. Also wenn schon Naschereien oder Fruchtsäfte, dann nur hin und wieder.
  • Schnuller so selten wie möglich geben, denn sie können den Kiefer verformen. Wenn dein Baby noch einen Schnuller zum Einschlafen braucht, dann nimm ihn, sobald es schlummert, aus dem Mund und auch aus seinem Bettchen. So kann es ihn sich nicht mitten in der Nacht im Halbschlaf wieder reinstecken.

Hier gibt es noch mehr Tipps, wie man Babys erste Zähne putzt.


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