VG-Wort Pixel

Reisen während Corona Fünf Dinge, die Familien beachten müssen, wenn sie jetzt Urlaub buchen

Reisen während Corona: Fünf Dinge, die Familien beachten müssen, wenn sie jetzt Urlaub buchen
© Halfpoint / Shutterstock
Urlaub in Corona-Zeiten planen – das ist gar nicht so einfach. Wir klären auf, worauf ihr aktuell achten solltet und wie ihr sicher Urlaub buchen könnt. 

Artikelinhalt

Urlaub könnten in Corona-Zeiten viele Menschen gut gebrauchen. Schließlich hat das Virus den Alltag vieler von uns mal eben auf den Kopf gestellt – und wir sehnen uns nach einer kurzen Verschnaufpause von den immer wiederkehrenden Infektionswellen und neuen Varianten. Viele Familien träumen wahrscheinlich davon, einfach wieder entspannt mit ihren Kindern in den Urlaub fahren zu können und etwas anderes zu sehen als die eigenen vier Wände. 

Aber wie lässt sich auch in Corona-Zeiten Urlaub buchen? Wir geben einen Überblick, was ihr aktuell beachten solltet, wenn das Fernweh anklopft. Denn eins ist klar: Wer dieses Jahr in den Urlaub fahren will, sollte dies mit Bedacht tun.

1. Impfstatus checken

Seid ihr ein Mal geimpft, zwei Mal oder schon geboostert? EU-Impfzertifikate verlieren ab Februar nach neun Monaten ihre Gültigkeit, wenn Menschen keine Auffrischung erhalten haben. Teilweise haben Länder bereits strengere Regeln aufgestellt und verlangen eine Auffrischung direkt nach sechs Monaten. Informiere dich also regelmäßig über die neuesten Bestimmungen.

Für Kinder gibt es hier unterschiedliche Ausnahmeregelungen. Kinder unter 12 Jahren benötigen beispielsweise in Österreich keinen Nachweis für die Einreise, eine Ausnahme bildet Wien: Hier beginnt die Testpflicht für Kinder bei 6 Jahren. 

Ihr seht: Eine gute Recherche im Vorhinein ist wichtig. Das Auswärtige Amt informiert auf seiner Seite über die Einreisebestimmungen für jedes Reiseland, dort werden auch die geltenden Regeln für Kinder thematisiert. 

2. Reisewarnungen des Auswärtigen Amts beachten

Eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen gilt derzeit grundsätzlich für Länder, die von der Bundesregierung als Hochrisikogebiet oder Virusvarianten-Gebiet eingestuft sind. Auch wenn eine Reisewarnung nicht gleichzusetzen ist mit einem Reiseverbot: Die Warnungen werden ausgesprochen, wenn das Reisen zu einer Gefahr für Leib und Leben werden könnte. Entscheiden sich Reisende dazu, dennoch eine solche Reise anzutreten, kann dies auch rechtliche Konsequenzen bei einer Reiserücktritt- oder Krankenversicherung haben. 

Eine Übersicht zu allen Gebieten, für die aktuell eine Reisewarnung ausgesprochen wird, gibt es beim Robert Koch-Institut.  

3. Quarantäne-Bedingungen klären

Die letzten Monate ist deutlich geworden: Das Infektionsgeschehen kann sich rasant ändern. Bevor ihr euch ein Reiseland aussuchst, solltet ihr euch also nicht nur über die aktuellen Corona-Zahlen vor Ort, sondern auch über die Maßnahmen im Ernstfall informieren. Welche Einreisebestimmungen gelten? Wie sehen die Quarantänebedingungen vor Ort aus? Hier verweist das Auswärtige Amt auf die entsprechenden Länder. Bei einer Infektion entscheiden die Behörden vor Ort über Behandlung oder Quarantäne. Diese Vorgaben gelten auch für Reisende und müssen befolgt werden. Eine Rückreise ist dann in der Regel erst nach Ablauf der Behandlung oder Quarantäne möglich.

Außerdem wichtig für Eltern schulpflichtiger Kinder zu beachten: Durch die Omikron-Variante haben sich die Quarantäne-Bedingungen verschärft. Ein sogenanntes Freitesten aus der Quarantäne vor Ablauf von 14 Tagen ist aktuell nicht möglich

4. Corona-Maßnahmen im Urlaub

Informiere dich vor der Buchung über das Hotel und das Leben vor Ort. Welche Hygienemaßnahmen werden getroffen? Welche Teile des Hotels haben vielleicht noch geschlossen? Gibt es spezielle Pool-Zeiten, sind die Spielplätze geöffnet? Existiert eine Maskenpflicht und haben Restaurants geöffnet? All diese Fragen sollten vor der Buchung geklärt sein, damit am Urlaubsort keine böse Überraschung wartet.

Checkliste zu klärender Fragen bei Reisen ins Ausland:

  • Wie sind die Einreisebestimmungen?
  • Welche Quarantänebedingungen gibt es?
  • Wie verbreitet ist das Coronavirus aktuell?
  • Welche Maßnahmen gelten vor Ort?
  • Wie komme ich im Ernstfall wieder zurück nach Hause?
  • Wie sind die Stornierungsbedingungen von Flug & Hotel?
  • Wie sind die Transportbedingungen vor Ort und gibt es dazu Einschränkungen?
  • Wie ist das Gesundheitssystem des Landes aufgestellt?
  • Welche Bedingungen gelten für Kinder?

5. Stornierungsbedingungen & Anzahlungen

Nun folgt der wichtigste Punkt: Auch wenn ihr das Kleingedruckte normalerweise nur überfliegt, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Bedingungen ausführlich zu lesen.

Pauschal- oder Individualreise?

In puncto Stornierungen sind Pauschalreisen meist einfacher zu regeln als individuell geplante Trips. Das liegt vor allem daran, dass der Reiseveranstalter die Planung und gegebenenfalls ebenfalls die Absage von Flug und Unterkunft übernimmt. Eine Pauschalreise konnte man bisher dann kostenfrei stornieren, wenn außergewöhnliche Umstände auftreten, die die Reise erheblich beeinträchtigen oder unmöglich machen. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes galt bisher als starkes Indiz dafür. Nach etwa zwei Jahren Pandemie wurde allerdings noch nicht gerichtlich geklärt, ob diese Richtlinie noch immer Anwendung findet. Aus diesem Grund solltet ihr direkt bei der Buchung die Stornierungsoptionen gut überprüfen und versuchen, mit dem Reiseveranstalter gemeinsam eine Lösung zu finden. 

Wenn ihr lieber individuell verreist, solltet ihr euch bei der Buchung intensiv mit der Unterkunft auseinandersetzen. Hier ist das Länderrecht wichtig: "Können Sie Ihr Ziel aufgrund der Reisebeschränkungen der deutschen Regierung, eines Einreiseverbots oder der Lage der Unterkunft im Sperrgebiet nicht erreichen, können Sie nach deutschem Recht Ihre Unterkunft stornieren und Ihr Geld zurückverlangen", klärt die Verbraucherzentrale auf. Das gilt jedoch nicht, wenn direkt bei dem Anbieter nach ausländischem Recht gebucht wurde. Hier sollte man sich also auch die Konditionen im Reiseland anschauen – bei Fragen steht die Verbraucherzentrale zu Rate.

Urlaub buchen ist zu Corona-Zeiten also kein leichter Akt – doch in diesem Zuge lernen wir doch, uns schon vorher ein wenig intensiver mit unserem Reiseland zu beschäftigen. Plus: Für die Vorbereitung werdet ihr mit einem sorgenfreien Urlaub belohnt.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de und wurde für ELTERN.de angepasst.

ELTERN

Mehr zum Thema