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COPSY-Studie Pandemie: Psychische Belastungen von Kindern zuletzt leicht gesunken

Kinder mit Masken im Klassenzimmer
© Drazen Zigic / Shutterstock
Die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen sind in der Pandemie weiter hoch, auch wenn sich ihre Lebensqualität seit der letzten Befragung leicht verbessert hat. Das geht aus der dritten Befragungsrunde der COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hervor.

Bereits zum dritten Mal untersuchten die Forschenden die Auswirkungen der anhaltenden Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Von Mitte September bis Mitte Oktober 2021 befragten sie 1.100 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 17 Jahren und mehr als 1.600 Eltern.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Befragung

Insgesamt stellten die Forschenden rund um Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie und Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des UKE fest, dass psychische Auffälligkeiten seit den letzten beiden Befragungen wieder leicht zurückgegangen sind. Damit liegen sie aber immer noch etwa zehn Prozent über Vor-Pandemie-Niveau.

"Nach einer langen Phase der Belastung zu Beginn der Pandemie haben sich die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen im Herbst 2021 leicht verbessert. Die Zahlen sind im Vergleich zu präpandemischen Daten zwar immer noch hoch, wir wissen aber auch, dass nicht alle Kinder, die belastet sind, mit einer Angststörung oder Depression reagieren", so Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer.

Und weiter: "Die meisten Kinder und Jugendlichen werden die Krise vermutlich gut überstehen. Das gilt vor allem für jene aus stabilen Familienverhältnissen. Familie ist und bleibt eine der wichtigsten Ressourcen, um gut durch die Pandemie zu kommen. Wir merken in der dritten Befragung aber auch, dass das Ende der strikten Kontaktbeschränkungen, die Öffnung der Schulen sowie der Sport- und Freizeitangebote zum psychischen Wohlbefinden und zur Steigerung der Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen beitragen.“

Weitere Erkenntnisse aus der COPSY-Studie im Überblick:

  • Gut ein Drittel der Kinder und Jugendlichen fühlen sich weiter in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.
  • Psychosomatische Stresssymptome treten häufiger auf. Dazu zählen unter anderem Einschlafprobleme, Niedergeschlagenheit oder Bauchschmerzen.
  • Jedes fünfte Kind isst mehr Süßigkeiten als vor der Pandemie.

Aber es zeichnen sich auch positive Tendenzen ab:

  • Der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen ist leicht zurückgegangen und Sport hat an Bedeutung zurückgewonnen.
  • Die befragten Kinder und Jugendlichen berichteten von weniger Streit in der Familie, weniger schulischen Problemen und einem engeren Verhältnis zu Freund:innen.

Verwendete Quelle:

ssh ELTERN

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