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Baby 4 Monate So entwickelt sich dein Baby im 4. Lebensmonat

Süßes asiatisches Baby mit Schnuller in der Hand
© 2p2play / Shutterstock
Im vierten Monat gelingt eurem Baby vielleicht schon eine erste Drehung. Es kann immer gezielter zugreifen. Und wenn ihr Quatsch macht, quietscht und lacht es vor Vergnügen. Was jetzt sonst noch passiert? Hier alles Wichtige.

Immer zielsicherer greift euer Kleines im 4. Monat nach Spielzeug oder auch mal in Mamas Haare. Beim Loslassen steht der Greifreflex allerdings oft noch im Weg. Autsch! Dafür hält euer Baby den Kopf im vierten Lebensmonat gut aufrecht und dreht ihn vielleicht schon in die Richtung, aus der ein interessantes Geräusch kommt. Bei einigen laufen mit aufgestützten Armen schon die Vorbereitungen fürs Krabbeln. Anderen Babys gelingt im vierten Monat die erste Drehung. Wow! So viele Meilensteine! Bei der U4 könnt ihr eurer Ärzt:in berichten, was euer Baby schon alles kann und euch ihren Rat holen, falls ihr euch Sorgen um seine Entwicklung macht.

So entwickelt sich der Körper deines Babys im 4. Monat

Ab dem 4. Lebensmonat wächst euer Baby nun etwas langsamer, da es immer mehr Energie für seine motorische Entwicklung verbraucht. Rund 600 Gramm kommen in den nächsten Wochen hinzu. Am Ende dieses Monats wird ein Mädchen im Schnitt 6,3 Kilo und ein Junge knapp 7 Kilo wiegen. Mit einem Längenwachstum von 2 bis 4 Zentimetern bleiben die meisten Babys noch bei Kleidergröße 62 bis 68. Nur für sehr große Babys könnt ihr euch schon um die nächste Größe (69-74) kümmern. Die Kleidergröße entspricht dabei immer der Körperlänge in Zentimetern. In Sachen Windelgröße wird euer Kleines jetzt vielleicht schon die nächste Größe (Gr. 2) brauchen. Probiert es einfach mal aus. Vielleicht sitzt Größe 1 jetzt noch besser.

Meilensteine im 4. Monat:

Gewicht

Mädchen: 6,3 kg, Jungen: 6,8 kg

Gewichtszunahme

rund 600 Gramm

Größe

Mädchen: 62 cm, Jungen: 64 cm,
etwa 2-4 Zentimeter Längenwachstum

Kommunikation 

Lallphase mit Glucksen, vergnügtem Brabbeln und Lachen

Motorik

Erste Drehung, bewusstes Zugreifen, mehr Hand-Mund-Koordination,
Durchstrecken der Arme in Bauchlage

Die Entwicklung der Grobmotorik schreitet im 4. Monat zügig voran. Mittlerweile können die meisten Babys ihren Kopf sicher aufrecht halten. Köpfchen und Oberkörper bleiben stabil, wenn das Baby auf deinem Schoß lehnt. Nacken-, Bauch- und Rückenmuskulatur sind nun so kräftig, dass bei manchen schon die erste Drehung vom Bauch auf den Rücken klappt. Meistens passiert dieser motorische Meilenstein allerdings ganz aus Versehen.

In Bauchlage strecken 4 Monate alte Babys nun auch die Arme ganz durch. Einige starten mit ersten Krabbelversuchen, die meistens sehr lustig aussehen und sie noch nicht so recht vorwärtsbringen. Freut euch mit eurem Kind über die kleinen Erfolge, aber macht bitte kein Wettbewerb mit den Mamas und Papas aus der Krabbelgruppe daraus. Ihr wisst, wir wiederholen es gerne immer wieder:Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Bei der Einschulung interessiert es keinen mehr, ob dein Kind mit 4, 6 oder 8 Monaten zum ersten Mal gekrabbelt ist.

Das Greifen ist im 4. Monat die Lieblingsbeschäftigung der meisten Babys. Der ursprünglicher Greifreflex weicht immer mehr einem bewussten Zugreifen mit der ganzen Faust. Manchmal nimmt euer Kleines dabei ein Spielzeug schon von einer Hand in die andere oder greift bereits gezielt nach einem Gegenstand. Dabei korrigiert es sich, wenn es beim ersten Mal danebengreift. Hat euer Baby einmal etwas in seinen Fängen, hat es im 4. Monat aber noch Schwierigkeiten, es wieder loszulassen. Die Hand wieder gezielt zu öffnen ist viel schwerer als das Zupacken.

Alle Dinge, die euer Baby zu fassen bekommt, werden mit dem Mund erkundet. Lasst das Lutschen und Ankauen unbedingt zu. Der Tastsinn von Mund und Händen ist jetzt am wichtigsten, um die Unterschiede von Objekten zu erforschen. Außerdem schult die Bewegung die Hand-Mund-Koordination. Euer Job: darauf achten, dass euer Schatz nur ungefährliche Sachen in den Mund stecken kann.

Und so entwickeln sich die Sinne im vierten Monat

Hör- und Sehsinn richten sich im 4. Lebensmonat immer weiter in die Ferne. Euer Baby erkennt euch nun auch, wenn ihr weiter weg steht. Bunte, vor allem rote Dinge sind neben Mamas und Papas Gesicht die optischen Favoriten. Und auch das Gehör differenziert sich weiter aus. Euer Baby kann nun einzelne Stimmen aus einem Stimmengewirr heraushören und die Richtung von Geräuschen wahrnehmen. Das erkennt ihr gut daran, dass es sich der Geräuschquelle aktiv zuwendet. Zum Beispiel, indem es seinen Kopf dreht. Sein Körpergefühl trainiert euer Baby besonders gut, wenn es sich auf dem Boden strecken und ausprobieren kann. Wenn es im Raum warm genug ist, gerne auch nackt oder nur mit Windel.

Kognitive Entwicklung: So fühlt und lernt euer Baby im 4. Monat

Die geistige Entwicklung nimmt zunehmend Fahrt auf. Euer Baby kann im 4. Monat seine Aufmerksamkeit nun bewusst von einem Objekt lösen und sich einem anderen Reiz zuwenden. Auch Ursache und Wirkung beginnt es zu verstehen – zum Beispiel, dass ein Ball, den man kräftig gegen eine Wand kullert, wieder zurückrollt. In Sachen Kommunikation wird seine Auffassungsgabe immer größer. Lange bevor euer Kleines zu sprechen beginnt, speichert es einzelne Wörter und verbindet sie mit Objekten. Das erkennt ihr zum Beispiel daran, dass euer Baby nach dem Teddy oder einem anderen Spielzeug greifen will, wenn ihr es dazu auffordert. Aber keine Sorge, auch im Bereich Sprachentwicklung sind die einen schneller als die anderen.
In Sachen aktiver Lautäußerung befindet sich euer Kind weiterhin in der Lall-Phase. Aus seinem Mund kommen ganz zauberhafte Gluckser, Gebrabbel, ein Lachen oder stimmhafte Laute. Manche Babys reihen die Laute nun schon aneinander und es hört sich so an, als plappere es schon vergnügt in ganzen Sätzen. Lustig und ein klasse Muskeltraining für Lippen, Zunge, Kiefer und die Stimmbänder!
Auch für eure Stimmungen bekommt euer Kind nun feinere Antennen. Schon mit vier Monaten kann es an eurer Satzmelodie, Tonhöhe und Betonung hören, ob ihr etwas Nettes sagt oder vor etwas warnt.
Gefühle empfindet euer Kind sehr intensiv. Kann es sich mit seinen Kommunikationsmitteln nicht verständlich machen – zum Beispiel, wenn es ein Spielzeug nicht erreicht – greift es noch gerne auf Schreien als effektive Beschwerde zurück. In solchen Situationen wird euer Baby noch lange eure Unterstützung und auch euren Trost brauchen. Indem ihr aufmerksam seid und lernt, seine Gefühle und Bedürfnisse zu deuten, schafft ihr weiter Vertrauen und fördert die Eltern-Kind-Bindung. Fremden gegenüber reagieren einige Babys jetzt schon skeptischer als in den ersten drei Monaten.
Auf der anderen Seite übt es sich aber ebenso in Selbständigkeit. Im 4. Lebensmonat beginnen viele Babys, sich in kurzen Zeitspannen selbst zu beschäftigen. Unterbrecht es nicht, wenn sich euer Baby ein paar Minuten mit einem Kuscheltier beschäftigt. Wenn es die Erfahrung macht, dass es sich toll anfühlt, die Welt auf eigene Faust zu entdecken, wird es sich auch später gerne mal allein beschäftigen.

Die beste Ernährung im vierten Lebensmonat

In der Drogerie stehen Brei-Gläschen, die bereits ab dem 4. Monat empfohlen werden. Ist jetzt schon Zeit für die erste Beikost? Die Weltgesundheitsorganisation sagt nein. Die WHO empfiehlt, ein Baby sechs Monate voll zu stillen oder – wenn ihr euch anders entschieden habt – mit Milchersatznahrung zu versorgen. Nur so bekomme das Kind in dieser wichtigen Wachstumsphase alle wichtigen Nährstoffe. In Deutschland machen viele die ersten Beikost-Versuche aber schon früher. Die führenden Fachgesellschaften sprechen sich dafür aus, zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat Beikost einzuführen. Allerdings nur, wenn euer Baby die sogenannten Beikostreifezeichen zeigt. Dazu gehören aufrechtes, angelehntes Sitzen und das Verschwinden des Zungenstoßreflexes.

Die Häufigkeit der Milchmahlzeiten richtet sich weiterhin nach den Bedürfnissen deines Babys. Da mit dem Körper auch der Magen wächst, kann er nun immer mehr Nahrung aufnehmen. Allerdings ist der Kalorienbedarf in dieser Entwicklungsphase sehr groß. Es ist also normal, dass euer Kind sich auch weiterhin nachts mit dem Wunsch nach Nachschub meldet und die Stillphasen selbst nun länger werden.

Übrigens: Wenn ihr voll stillt oder Milchnahrung füttert, braucht euer Baby noch keine zusätzlichen Getränke.

So schläft dein Kleines im 4. Monat

Im vierten Lebensmonat schlafen Babys zwischen zwölf und 16 Stunden. Das Schlafbedürfnis ist also individuell sehr unterschiedlich. Tagsüber schlummern die Kleinen jetzt zweimal drei bis vier Stunden. Der Nachtschlaf ist meistens länger. Durchschlafen kann man das aber noch nicht nennen, denn euer Baby wird sich mindestens einmal in der Nacht mit einem leeren Magen bemerkbar machen.

Eltern, die bereits eine Gute-Nacht-Routine eingeführt haben, können sich im vierten Monat über erste Erfolge freuen. Ihr Baby weiß schon, dass nach dem Wickeln und Schlafsackanziehen ein paar liebevolle Streicheleinheiten und vielleicht ein Lied folgen. Das immer gleiche Ritual gibt dem Baby die Sicherheit, dass bestimmte Dinge in seinem Leben immer gleich ablaufen und hilft ihm sanft in den Schlaf.
Während die einen warten, bis das Baby eingeschlafen ist, können andere Eltern auch schon rausgehen, wenn die Äuglein noch nicht ganz zu sind. Viele Kinder können sich im vierten Monat schon gut selbst beruhigen. Dazu lutschen sie oft an ihrer Hand oder saugen an einem Schnuller. Folgt dem Hinausgehen aber ein verzweifeltes Weinen, fehlt eurem Baby diese Kompetenz noch. Bitte lasst es nicht schreien! Auf diese Weise erschüttert ihr sein Vertrauen in euch.

Spielen und Fördern mit drei Monaten

Witzige Gespräche führen: Im vierten Monat könnt ihr euch schon mit eurem Baby unterhalten. Nicht in ganzen Sätzen und auch nicht in verständlichen Wörtern, versteht sich. Aber euer Kind beginnt zu begreifen, dass erst der eine was sagt und dann der andere. Euer Baby macht ein lallendes Geräusch und ihr antwortet mit demselben. Euer Baby lacht, ihr lacht auch, usw. Dabei dürft ihr ruhig mal richtig albern sein und euch einfach ein bisschen zum Affen machen.

Babys erster Fitness-Studio: Spielzeugbögen finden sich in beinahe jedem Baby-Haushalt. Dass viele davon Knallfarben haben und ziemlich kitschig aussehen, stört nur die Eltern. Babys lieben die bunten Farbtöne und freuen sich über die lustigen Glöckchen und die Geräusche und Bewegungen, die die hängenden Spielzeuge machen, wenn man sie zu fassen bekommt.

Weniger ist mehr: Tausch die Spielzeuge regelmäßig aus. So kommt keine Langeweile auf und du überforderst dein Kind nicht mit einer zu großen Auswahl. Besonders gut eignen sich zur Förderung der Sinne Fühltücher, Klanginstrumente und Rasseln.

Auswärts spielen: Die Auswahl an Baby-Kursen ist riesig. Lasst euch nicht unter Druck setzen! Ob Babymassage, PEKIP oder Babyschwimmen – es geht nicht so sehr um die Inhalte, sondern darum, eine schöne Zeit mit deinem Kind zu verbringen und andere Eltern zu treffen. Denn so langsam fällt dir vielleicht zu Hause auch die Decke auf den Kopf.

Papas und Mamas Stimme lauschen: Singspiele und Schaukellieder sind bei deinem Baby jetzt besonders beliebt. Du kannst nicht singen? Unsinn! Für dein Baby ist deine Stimme die schönste! Probier es aus! Du wirst sehen, wie dein Kind entzückt zuhört und dich glücklich anlächelt.

Euer Baby im 4. Monat: Wann zum Kinderarzt?

Vielleicht wart ihr schon im 3. Lebensmonat eures Babys bei der U4? Dann habt ihr erst mal eine Vorsorge-Pause. Falls nicht, ist es jetzt höchste Zeit, um einen Termin für die U4 zu vereinbaren.

Euer Baby wird dabei gewogen, gemessen und untersucht, ob es altersgerecht entwickelt ist. Auch die Interaktion mit euch Eltern hat die Ärzt:in im Blick. Ein wichtiges Thema ist auch das Impfen. Im 4. Lebensmonat hat euer Kind vermutlich bereits beide Impfungen gegen Rotaviren sowie die Sechsfach-Immunisierung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis B und gegen Pneumokokken erhalten.

Nach dem 2+1-Impfschema des Robert-Koch-Instituts wird die zweite Dosis der Sechsfachimpfung sowie der Immunisierung gegen Pneumokokken mit 4 Monaten fällig. Ihr könnt also jetzt bereits einen Termin bei eurer Kinderärzt:in vereinbaren. Wenn ihr einen späten U4-Termin habt, wird die Impfung aber vielleicht auch direkt verabreicht.

Übrigens: Manche Kinder beginnen bereits zum Ende des vierten Monats zu zahnen. Das macht sich durch einen erhöhten Speichelfluss bemerkbar. Die kleinen Beißerchen wandern im Kiefer bereits langsam an die Oberfläche und können leichte Schmerzen verursachen. Gut, wenn ihr schon einen Beißring zu Hause habt. Leicht gekühlt lindert er zusammen mit ganz viel Trost von Mama und Papa die Beschwerden.

Unsere Tipps für euren vierten Baby-Monat

Seifenblasen kaufen: Die schillernden Kugeln haben schon Generationen von Kindern begeistert. Nun darf euer Baby den fliegenden Blasen nachsehen und versuchen, sie mit den Händen zu erhaschen. Achtet aber darauf, dass die Flüssigkeit nicht in den Mund gelangt.

Oma- und Opa-Tag (oder Nachmittag) einführen: Klar, in den ersten Monaten wolltet ihr euren Schatz am liebsten ganz für euch allein haben und habt ihn nur abgegeben, wenn es gar nicht anders ging. Aber so ein fester Tag hat eine Menge Vorteile. Ihr festigt die Bindung zu weiteren Bezugspersonen, macht euren Eltern eine Freude und habt Zeit für euch!

Das Handy im Zaum halten: Klar habt ihr euer Smartphone griffbereit, um die erste Drehung zu filmen oder die ersten Sprechversuche für die Ewigkeit festzuhalten. Aber wenn ihr euch mit eurem Baby beschäftigt, kann das Handy auch gerne mal in einem anderen Zimmer liegen. Zeigt eurem Schatz, was euch das Wichtigste ist.

Quellen:

Annette Nolden et al. (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate, München: Gräfe und Unzer.

Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (2014): Ernährung gesunder Säuglinge, in: Monatsschrift Kinderheilkunde, 6, 527-538.

Gemeinsamer Bundesausschuss: Kinder-Untersuchungsheft.

Kinderärzte im Netz: Entwicklungskalender.

Das aktuelle Impfschema der Stiko (Stand: 08.02.2021)

Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik: Aufmerksamkeit.

Remo Lago (2016): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, München: Piper.

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