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Fragen und Antworten Affenpocken: Das solltest du jetzt wissen

Affenpocken: Blutprobe
© Christian Ohde/ Imago Images
Kaum sind die Coronabeschränkungen weitgehend gefallen, ist mit den Affenpocken ein neues Virus aufgetaucht. Wir erklären, was du darüber wissen solltest.

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Aktuell melden mehrere Länder Infektionsfälle mit den sogenannten Affenpocken, die unter anderem für Fieber, Schmerzen und Hautausschlag sorgen. Der plötzliche Ausbruch der seltenen Erkrankung ist eher ungewöhnlich. Wir geben Antworten auf die häufigsten Fragen.

Was sind Affenpocken – und wie kann ich mich infizieren?

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine seltene Viruserkrankung, die in erster Linie von Tieren, wahrscheinlich besonders von Nagetieren, auf den Menschen übertragbar ist. Nach aktueller Einschätzung des "Robert-Koch-Instituts" (RKI) sind "Übertragungen von Mensch zu Mensch zwar selten, aber möglich, vor allem bei engem Kontakt." Demnach könne man sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder dem Schorf des Hautausschlages infizieren, vermutlich aber auch im Rahmen von sexuellen Handlungen.

Ansteckend sind Betroffene bei engem Kontakt so lange, bis der Hautausschlag abgeheilt ist – das dauert etwa zwei bis drei Wochen. Generell kommen die Affenpocken vor allem in West- und Zentralafrika vor, die aktuell weltweit steigenden Fallzahlen werden daher als ungewöhnlich eingestuft.

Wie viele Fälle gibt es aktuell?

In zahlreichen Ländern gibt es mittlerweile mehr als 130 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle, die Tendenz steigt. Unter anderem sind Großbritannien, Spanien, Portugal, USA und Deutschland betroffen. Hierzulande sind aktuell vier Fälle bekannt. Der Zustand der Erkrankten wird als stabil beschrieben.

Welche Symptome verursachen die Affenpocken?

Laut der Gesundheitsbehörde "UK Health Security Agency" (UKHSA) verursachen die Affenpocken in den meisten Fällen nur milde Symptome. Dazu zählen vor allem Kopf- und Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Außerdem tritt gehäuft ein Hautausschlag auf, bei dem sich juckende Bläschen oder Pusteln entwickeln. Der Ausschlag ähnelt dem bei Windpocken, beginnt häufig im Gesicht und weitet sich von dort über andere Körperteile aus. In der Regel heilt die Infektion nach etwa zwei bis drei Wochen von allein wieder ab, gestorben ist von den infizierten Personen bisher keine. Generell liegt die Sterberate beim bisher identifizierten Virenstamm bei rund ein Prozent.

Wie gefährlich sind die Affenpocken?

Das "RKI" geht nach bisherigem Stand lediglich von einer geringen Ausbreitung aus. Das Institut schreibt dazu: "Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland wird nach derzeitigen Erkenntnissen als gering eingeschätzt. Das RKI beobachtet die Situation weiter sehr genau und passt seine Einschätzung dem aktuellen Kenntnisstand an." Wer bei sich selbst die typischen Symptome feststellt, sollte sie aber ärztlich abklären lassen.

Gibt es eine Impfung?

Es gibt verschiedene Impfstoffe gegen Pocken, die bis zu einem gewissen Grad auch vor den Affenpocken schützen. In der EU ist der Impfstoff "Imvanex" dafür zugelassen. Engen Kontaktpersonen von Infizierten in Großbritannien wird aktuell auch eine Impfung angeboten. Ursprünglich galten die Pocken in den 19790er Jahren als ausgerottet, weshalb Menschen unter 50 Jahren in der Regel nicht geimpft sind.

Quellen: RKI, UKHSA

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei brigitte.de.


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