Kinder sind großartig! Sie stellen lustige Fragen, sehen süß aus und wenn man sich die Geschichte der Menschheit mal so anschaut und ehrlich ist, machen sie es meistens besser als ihre Eltern.
Mütter wiederum sind Heldinnen! Nicht nur ertragen sie für ihren Nachwuchs körperliche Strapazen während Schwangerschaft, Geburt und ggfs. Stillzeit. Tapfer und selbstlos nehmen sie zudem all die Schwierigkeiten und Komplikationen in kauf, die Kinderkriegen in Sachen Karriere und Finanzplanung für Frauen mit sich bringt. Ach ja, und dann kommen Mütter obendrein noch damit klar, dass sie es, wie sie's machen, falsch machen: "Du arbeitest schon wieder, obwohl dein Baby gerade mal sechs Monate alt ist? Wie herzlos ...!" Oder umgekehrt: "Waaas, du bist Vollzeit-Mama? Puh, 1917 lässt grüßen ..."
Doch obwohl ich sowohl Mütter als auch Kinder uneingeschränkt feiere, kam es für mich persönlich nie in Frage, Mutter zu werden. Ich bin 33 und möchte nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich meine Einstellung in den nächsten paar Jahren nicht vielleicht doch noch ändert. Aber für wahrscheinlich halte ich es nicht, denn bislang habe ich nie in Erwägung gezogen, Kinder zu bekommen. Die Entscheidung für ein kinderloses Leben hat sich für mich einfach immer richtig und passend angefühlt, ohne dass ich je damit gehadert hätte. Nur für andere ist sie offenbar höchst erklärungsbedürftig. Und so darf ich mir dazu immer wieder die gleichen Fragen und Kommentare anhören, ähnlich wie vermutlich Mütter, die arbeiten gehen oder zu Hause bleiben. Um nur sechs Beispiele zu nennen ...
6 Kommentare, die ich als kinderlose Frau zu genüge gehört habe
Immerhin: Frauen können heute schon so vieles sein, was vor einigen Jahren noch nicht möglich war – Bundeskanzler, CEO, ein ehemaliger Mann ... Sicher ist es nur noch eine Frage von ein paar Jahren, bis sie auch unkommentiert kinderlos sein können. Und bis dahin trainiere ich einfach weiterhin meine Geduld.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de.