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Kinder und Glück 11 Tipps für eine glückliche Kindheit

Mädchen lässt einen Drachen fliegen im Sonnenuntergang
© Evgeny Atamanenko / Shutterstock
Damit unsere Kinder glücklich aufwachsen, tun wir eine Menge. Aber manchmal sind wir uns gar nicht mehr so sicher, was wirklich wichtig ist für eine glückliche Kindheit. Hier kommen unsere 11 Tipps für eine Portion Glück im Alltag.

Glück ist, wenn sich ein Mensch wohlfühlt. Glück ist, wenn er oder sie sozial sicher eingebunden ist und die wichtigen und für das Leben bedeutsamen Kompetenzen und Ressourcen beeinflussen kann. Glück ist das Gefühl von Selbstbeherrschung in einem sicheren Umfeld. Glück baut sich auf Beziehungen von hoher Qualität auf. Das bestätigen wissenschaftliche Studien.

Die Basis einer glücklichen Kindheit sind Beziehungen und Vertrauen. Oder einfacher gesagt: Wenn ein Kind davon überzeugt ist, dass die Welt gut ist und es selbst liebenswert, dann ist die stabile Basis für ein glückliches Leben gelegt. Das Urvertrauen ist da. 

Doch auch wenn die Basis da ist, fragen sich viele Eltern, wie sie für ihr Kind auch im mitunter stressigen Alltag eine glückliche Kindheit schaffen können. Hier kommen unsere Tipps für mehr Glück im Alltag mit Kindern: 

1. Zeige deine Liebe

Mutter küsst ihr Baby
© Prostock-studio / Shutterstock

Liebe ist der Grundbaustein für jede Eltern-Kind-Beziehung. Und Liebe zeigen geht in Millionen unterschiedlicher Art und Weisen. Eine Art: die Eigenarten des Kindes anerkennen. „Du wirst von uns so geliebt, wie du bist!“ Das ist ein wichtiges Gefühl für Kinder. So merken sie, dass sie bedingungslos geliebt werden, mit all ihren Fähigkeiten und Schwierigkeiten ohne Wenn und Aber. Genauso wichtig ist körperliche Nähe. Kuscheln, schmusen, sagen: "Ich liebe dich!" Zärtlichkeit – in Worten und in Taten – tut Kindern gut. Die richtige Dosierung müssen Eltern in jedem Alter neu finden: Ein Kindergartenkind genießt Körperkontakt uneingeschränkt. In der Pubertät kann schon eine Umarmung zu viel sein und das Kind zieht ein Schulterklopfen vor. Doch auch so eine vermeintlich kleine Geste kann die Botschaft „Ich liebe dich uneingeschränkt“ enthalten. 

2. Fokussiere das Positive

Wer mit Zuversicht in die Zukunft schaut und nicht von vornherein alles negativ sieht, ist auf einem guten Weg, glückliche Kinder zu erziehen. Denn Kinder übernehmen Verhaltensweisen von ihren Eltern – positive, aber auch negative. Verzagen wir bei aufkommenden Problemen und Schwierigkeiten nicht, sondern arbeiten aktiv an einer Lösung lernen auch unsere Kinder, dass es besser ist, das Positive zu fokussieren als das Negative zu zerdenken. 

3. Schaffe gemeinsame Glücksmomente

Familie lacht gemeinsam auf dem Sofa
© fizkes / Shutterstock

Glück, da sind sich die Experten einig, besteht aus vielen kleinen Momenten. Kinder sind gute Glücksgenießer. Weil sie den Augenblick auskosten, völlig im Hier und Jetzt leben. Ein Teller Lieblingsnudeln, ein Federballmatch mit Mama, Papa mit dem Buch auf der Bettkante, das heiß ersehnte Playmobil-Polizeimännchen als Überraschungsgeschenk, ein später Abendausflug zur Eisdiele – Kindern eine Freude zu machen, ist überhaupt nicht schwer. Vor allem nicht für uns Eltern, weil wir unser Kind ja gut genug kennen, um zu wissen, worüber es sich freut.

Toller Nebeneffekt: Gemeinsame Glücksmomente als Familie geben dem Kind das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Ein weiteres wichtiges Element für eine glückliche Kindheit.

4. Mütter im Beruf

Wer hätte das gedacht, dass berufstätige Mütter auch ein Weg zu einer glücklichen Kindheit sind. Eine Studie der Harvard Business School unter 50.000 Erwachsene in 25 Ländern hat herausgefunden, dass vor allem Töchter von berufstätigen Müttern profitieren. Sie haben eine bessere Schulbildung, arbeiten eher in höheren Positionen und erzielen ein höheres Einkommen. Männer, deren Mütter berufstätig waren, waren fleißiger im Haushalt und brachten sich bei der Kindererziehung mehr ein.

5. Zeige deine Anerkennung 

Anerkennung der Eltern für bestimmte Leistungen in der Schule, beim Sport, für besonderes Wissen oder einfach im Alltag ist für Kinder ein wichtiges Glücksgefühl. Die Kleinen brauchen und genießen die Anerkennung der Eltern. Bekommen sie davon genug, sind sie selbst deutlich kooperativer und bereit, sich in die Familie einzubringen. Außerdem ist es wichtig, Kinder zu vermitteln: In einer starken Familie ist niemand auf sich allein gestellt und jeder hat ganz eigene Stärken – dieses Gefühl gibt Kindern viel Sicherheit und Selbstvertrauen.

6. Fördere Freundschaften

Kinder brauchen Freunde für ein positives Lebensgefühl. Mit anderen Kindern spielen, streiten und lachen fördert die Kontakt- und Kooperationsfähigkeit der Kleinen. Sie lernen dabei, wie sie positive soziale Beziehungen aufbauen können. Unterstütz du dein Kind dabei, andere Kinder zu treffen, Freundschaften zu schließen und zu pflegen, tust du schon viel für sein oder ihr Wohlbefinden.

7. Stärke das Verantwortungsgefühl

Mädchen kuschelt mit der Katze
© oes / shutterstock

Geschirrspülmaschine einräumen, Tisch abräumen oder Waschbecken putzen – all das sind Aufgaben, die weder Erwachsene noch Kinder meist vor Glück jauchzen lassen. Doch solche kleinen Pflichtaufgaben können Kinder auch zu einer glücklichen Kindheit verhelfen. Vielleicht wird es die Aufgaben zunächst mit mürrischem Gesicht erledigen, doch durch die Übernahme von kleinen Familienaufgaben fühlt es sich wertvoll und wichtig. Bekommt er oder sie dafür Zuspruch und Lob, wird das Selbstwertgefühl noch zusätzlich gestärkt. Am besten klappt es mit der Mithilfe, wenn ein Kind regelmäßige Aufgaben hat, die nicht ständig neu verhandelt werden müssen. 

8. Geld spielt keine Rolle

Geld macht nicht glücklich, ist eine weitverbreitete Weisheit und wie richtig das ist, zeigt sich vor allem im Zusammenleben mit Kindern. Teure Geschenke sind nur wenig wert, wenn die gemeinsame Zeit zu kurz kommt. Klar, große finanzielle Sorgen der Eltern belasten auch die Kinder – und trotzdem können die Kleinen eine glückliche Kindheit haben. Probleme gibt es immer. Ein offenes Ohr für dein Kind zu haben und gemeinsame Glücksmomente zu erleben, ist viel wichtiger als alle Wünsche deines Kindes zu erfüllen. 

9. Achte auf deine Bedürfnisse

Mit Kindern ist es ähnlich wie beim Flugzeug mit den Sauerstoffmasken: Erst musst du dir die Sauerstoff-Maske überziehen, bevor du dein Kind versorgen kannst. Denn Kinder lernen weniger durch Worte als durch das, was du ihnen vorlebst. Für eine glückliche Kindheit ist es also essenziell wichtig, dass du dich auch gut um dich und deine Bedürfnisse kümmerst. 

Umfangreiche Forschungen haben auch einen Zusammenhang zwischen überforderten Müttern und negativem Verhalten bei ihren Kindern festgestellt. 

10. Fördere aber überfordere nicht

Zwei Kinder backen Kuchen
© Evgeny Atamanenko / Shutterstock

Anton bringt Kakteen zum Blühen, Annalena verbastelt jedes Blatt Papier in ein Kunstwerk, Moritz saust mit dem Laufrad wie Speedy Gonzales umher, Jana gibt sich viel Mühe beim Laufen lernen. Was immer ein Kind kann oder auch neu erlernt, es sollte darin von den Eltern unterstützt werden. Denn wenn du die einzelnen Fähigkeiten deines Kindes förderst, verbessert sich seine oder ihre positive Grundhaltung. Zusätzlich steigert sich auch das Selbstvertrauen deines Kindes. Dein Kind hat einprägende Erfolgserlebnisse und kommt zu dem Verständnis, dass sich die Arbeit bezahlt macht. Doch bei aller Förderung sollte immer der Spaß im Fokus stehen. Gemeinsam Lachen ist viel wertvoller als ein Erfolg um jeden Preis. 

11. Pack das Handy weg

Man liest es immer wieder, weil es stimmt: Wir alle verbringen viel zu viel Zeit vor unseren Handys, den Tablets, den Fernsehern und Co. Eine Studie der „Illinois State University“ zeigt, wie negativ sich diese Techniksucht auf unsere Eltern-Kind-Beziehung und damit auch auf das Verhalten unserer Kleinen auswirken kann. Die Kinder reagieren mit Rückzug, Aggression oder Weinen, wenn wir Eltern ständig vom Handy abgelenkt sind und unsere Aufmerksamkeit nur selten ganz uneingeschränkt auf unsere Kinder richten. Das merken die Kleinen natürlich sofort. Also lieber mal das Handy weglegen oder die Mitteilungen ausstellen und nur aufs Handy schauen, wenn die Situation es wirklich gerade zulässt.